„Meine Fortschreibung würde dahin gehen, dass der Protagonist über Kunststoffe in Verpackungsmaterialien hinaus erkennt, dass viele Gegenstände seines alltäglichen Lebens aus Kunststoff sind, es aber nicht sein müssten. Er entdeckt, dass er sie entweder gar nicht braucht, oder dass sie aus Holz, Textil oder Metall sein könnten. Er lässt diese Gegenstände zum Teil aus seinem Haushalt ausscheiden, oder er ersetzt sie durch solche aus Holz oder Metall, wenn sich deren Gebrauchsdauer dem Ende zuneigt, und diese mit weniger Kunststoff erhältlich sind. Wenn er Holz oder Metall kauft weiß er, dass er einmal Holz oder Metall entsorgen wird müssen, aber keinen Kunststoff mehr. Der Filmprofi überlegt sich auch, ob das Material Kunststoff für einen Gegenstand aus mehreren Gründen Sinn macht, oder ob der Hersteller Kunststoff einzig wählte, um billiger und schneller zu einem Produkt zu kommen – hinter ihm die Sintflut.
Es dauerte nicht lange, dass ihm die vielen Kunststoffflaschen in seinem Schlafzimmer so sehr auf den Zeiger gingen, dass er aufhörte, solche Getränke zu kaufen. Er machte mit sich selbst einen Deal: er kauft solche Getränke nur mehr in einem winzigen Ausmaß, und räumt die Flaschen ein für alle Mal aus dem Schlafzimmer.
Der Protagonist ging rund um sein Vorhaben vielen verschiedenen Literaturangaben nach und fand es krass, was da über MNP [Mikro- und Nanoplastik] in Mineralwasser aus PET-Flaschen zu lesen war. Die Angabe, dass eine Kreditkarte fünf Gramm wiege, hat er mit der Küchenwaage überprüft und festgestellt, dass drei alte ÖBB Vorteilscard und eine alte ecard zusammen wirklich an die 20 Gramm wiegen. Im Gegenzug weiß er jetzt auch, dass es für seinen Körper überhaupt nicht krass wäre, würde er sich jedes Jahr zu Ostern die Hälfte einer penny Kundenkarte aufs Brot reiben. Es würde seine jährliche Aufnahme an Kunststoffen um nicht einmal ein einziges Prozent anheben.
Mit diesen Eckdaten ist kurz beschrieben, was der Regisseur während seines beruflichen Vorhabens durchlebt.“
Norbert H.